Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz – die 3.000ste

Mehr als 700 Ausbildungsstunden haben sich gelohnt! Am Samstag, den 9.11.2019, legten 3 Gruppen unserer Feuerwehr, gemeinsam mit 4 Mitgliedern der FF Wurmbrand, erfolgreich die 2.999ste, 3.000ste und 3.001ste Ausbildungsprüfung „Technischer Einsatz“ in Niederösterreich ab.

Die Ausbildungsprüfung „Technischer Einsatz“ dient zur Vertiefung und Erhaltung der Kenntnisse der Ausbildungsrichtlinie “Die Gruppe im technischen Feuerwehreinsatz” um ein geordnetes und damit zielführendes Zusammenarbeiten bei der technischen Hilfeleistung sicherzustellen. Bei der Ausbildungsprüfung wird nicht Wert auf schnelles Arbeiten gelegt, es geht vielmehr darum, dass die Teilnehmer eine exakte Leistung mit den eigenen Fahrzeugen und Geräten erbringen, wie diese im Einsatz zur Menschenrettung gefordert ist.

Die Ausbildungsprüfung unterstützt die Ausbildung der Feuerwehrmitglieder und ist deshalb eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen Einsatzablauf. Es wird besonders darauf hingewiesen, dass die Ausbildungsprüfung „keinen Wettkampfcharakter“ erhalten darf. Als Zeitrahmen ist eine Sollzeit festgelegt. Während dieser ist das Herstellen der Verkehrswegeabsicherung, der Aufbau der Stromversorgung, der Beleuchtung, des Brandschutzes, der hydraulischen Rettungsgeräte und der anschließende Einsatz durchzuführen.

Werfen wir einen kurzen Blick zurück in die 90 Jahre des letzten Jahrhunderts, in denen das Pilotprojekt Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ begonnen wurde. Am 23. November 1996 legte im Rahmen der Bewerterschulung eine Gruppe der FF St. Pölten als erste Gruppe in Niederösterreich die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ ab. Abgenommen wurden sie von einem Bewerterteam aus Tirol.

Da es sich um eine völlig neue Einrichtung handelte, wurden auf Landesebene Prüferteams geschaffen und geschult. Am 8. November 1997 legte das erste Prüferteam aus dem Waldviertel in der NÖ Landesfeuerwehrschule in Tulln die Ausbildungsprüfung (damals Leistungsprüfung) in Bronze ab. Zwei Mitglieder unserer Feuerwehr, Bezirkskommandant OBR Knapp Franz (damals Kommandant) und Abschnittkommandant BR Christian Weis (damals Ausbilder in der Feuerwehr) gehörten diesem Prüferteam an. (Foto: FF Gföhl)

Ein halbes Jahr danach, am 14. Juni 1998, absolvierte eine Gruppe der FF Groß Gerungs, als erste Feuerwehr des Bezirk Zwettl, erfolgreich die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ in Bronze. Als Stützpunktsfeuerwehr war in Groß Gerungs ein SRF mit hydraulischem Rettungssatz stationiert. Diese Abnahme fand im Rahmen des Abschnittsfeuerwehrtages statt, um die geladenen Feuerwehren über die neu geschaffene Leistungsprüfung zu informieren. Nachdem im Jahr 2000, erneut als erste Feuerwehr des Bezirkes, die Stufe Silber erreicht wurde, gelang selbiges 2 Jahre später auch in der Stufe Gold.

In den folgenden zwei Jahrzehnten legten mehrere Gruppen unserer Feuerwehr erfolgreich die Ausbildungsprüfung ab. Gleichzeitig führte das Prüferteam aus Groß Gerungs zahlreiche Abnahmen im Bezirk Zwettl durch, wobei sich im Laufe der Jahre die Zusammensetzung des Gerungser Teams änderte.

Auch die Bestimmungen der Ausbildungsprüfung wurden von einer eigenen Arbeitsgruppe des NÖ Landesfeuerwehrverbandes in den letzten 20 Jahren laufend überarbeitet. Unter anderem kam die „Wissensprüfung Personenrettung“ dazu, der Fragenkatalog, die Befehlsgebung und der gesamte Ablauf der simulierten Personenrettung wurde den neuesten Vorschriften angepasst.

Nachdem wir 2015 ein neues HLF3 und 2019 ein gebrauchtes HLF2, beides mit einem hydraulischem Rettungssatz ausgerüstet, in Dienst stellten, war es wieder an der Zeit, vor allem die junge Generation darauf auszubilden.

Fast auf den Tag genau 22 Jahre nach OBR Franz Knapp und BR Christian Weis stellten sich nun am 9. November 2019 drei Gruppen der Ausbildungsprüfung, zwei in der Stufe Bronze und eine in der Stufe Gold. Da für die Goldgruppe nur 4 Teilnehmer vorhanden waren, traten 6 Feuerwehrmitglieder als Ergänzungsteilnehmer (ETN) an und erhielten dafür das Ausbildungsabzeichen in Silber. Von der Nachbarfeuerwehr aus Wurmbrand nahmen 4 Mitglieder, je 2 in Bronze und in Gold (ETN Silber), an der Prüfung teil.

Die 4 Ausbildner – HBM Andreas Scherney (APTEH), EOBI Willibald Binder (APTEP), BM Stephan Faltin (APTEP) und SB Otmar Weis (APTEP), die auch als Prüferteam für die Ausbildungsprüfung „Technischer Einsatz“ im Bezirk Zwettl fungieren – hatten die 3 Kameradinnen und 22 Kameraden über 2 Monaten in 12 Übungen in mehr als 700 Stunden auf die Prüfung vorbereitet.

Abgenommen wurde diese von einem weiteren Prüferteam aus dem Bezirk Zwettl. Unter der Leitung vom OBI Franz Thaler (APTEH) führten HBI Franz Steiniger (APTEP) und HBM Roland Wurz (APTEP) die Ausbildungsprüfung durch.

Gruppe 2999 in der Stufe Bronze 
– FM Christian Binder
– FM Dominik Eschelmüller
– HLM Gerhard Gußleitner
– FM Lukas Hanny
– VM Johannes  Kitzler
– FM David Klein
– LM Stefan Laister
– FM Stefan Maurer
– FM David Oberreuther
– V Manuel Penz

Gruppe 3000 in der Stufe Bronze 
– OBI Jürgen Anderl
– FM Magdalena Eschelmüller
– HLM Gerhard Gußleitner
– FM Lukas Hanny
– FM Josef Holzweber
– ASB Johannes Kitzler
– VM Johannes Kitzler
– V Manuel Penz
– FM Stefan Eibensteiner (FF Wurmbrand)
– OFM Daniela Wurm (FF Wurmbrand)

Gruppe 3001 in der Stufe Gold 
– ASB Christoph Bretterbauer
– BM Christoph Firlinger
– OFM Elisa Fürst
– LM Jakob Fürst
– LM Andreas Grudl
– LM Daniel Pachner
– SB Mathias Pöll
– LM Wolfgang Teszar
– LM Christian Habinger (FF Wurmbrand)
– LM Patrick Kolm (FF Wurmbrand)

Wir gratulieren herzlichst LM Christian Habinger zur Geburt seines Sohnes Lukas. „Habi“ nutzte 2 ruhige Stunden und schlüpfte kurz vor der voraussichtlichen Geburt aus dem Kreissaal, um noch schnell die Ausbildungsprüfung abzulegen.

Alle drei Gruppen absolvierten die Ausbildungsprüfung erfolgreich mit geringen Fehlerpunkten im vorgegebenen Zeitrahmen. Bei der Abschlußzeremonie bedankte sich Kdt. BR Christian Weis beim Prüferteam, dem Ausbilderteam und bei den erfolgreichen Teilnehmern.

Vizebürgermeister EHBI Karl Eichinger, selbst Träger des Ausbildungsabzeichens in Silber, bedankte sich für die vielen Übungsstunden und die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren in der Gemeinde. Kdt.-Stv. Katharina Fessl sagte im Namen der FF Wurmbrand Dankeschön für die Möglichkeit die Ausbildungsprüfung gemeinsam mit unserer Feuerwehr ablegen zu können. Nationalrat HFM Lukas Brandweiner dankte den Rettungskräften, die jederzeit rund um die Uhr schnellstmöglich Hilfe für die Bevölkerung leisten.

Bezirkskommandant OBR Franz Knapp überbrachte die Glückwünsche des Landesfeuerwehrkommandanten LBD Dietmar Fahrafellner, MSc. und überreichte der FF Groß Gerungs eine Ehrenurkunde des NÖ Landesfeuerwehrverbandes für die erfolgreiche Teilnahme als 3000. Ausbildungsgruppe. Des Weiteren ehrte das Bezirksfeuerwehrkommando die FF Groß Gerungs, die von Anfang an als Vorreiter im Bereich Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz im Bezirk Zwettl tätig war und ist, mit einer Erinnerungstrophäe aus Glas.

Anschließen überreichte er gemeinsam mit Kdt. BR Christian Weis, Kdt.-Stv. der FF Wurmbrand Katharina Fessl, Feuerwehrreferent EHBI Karl Eichinger und Abgeordnetem zum Nationalrat HFM Lukas Brandweiner den stolzen Teilnehmern die Leistungsabzeichen der Stufen Bronze, Silber und Gold für die erfolgreich abgelegte Ausbildungsprüfung.

Für das Prüferteam gab es von den Ausbildnern je ein Partyfässchen köstliches Gerungser „Tigerbräu“ und das dazu passende Seidlglas, dankenswerter Weise gesponsert von der Gemeinde Groß Gerungs.

Insgesamt haben bis Ende 2019 52 Mitglieder der FF Groß Gerungs die Ausbildungsprüfung „Technischer Einsatz“ absolviert: 28 in Stufe Gold, 6 in Stufe Silber und 18 in Stufe Bronze.

Mit einer kleinen Feier in neuen T-Shirts ging der erfolgreiche Tag zu Ende.