Laut und heiß – Gasübung im Weinviertel
Übungsbeginn: Samstag, 19. Mai 2018 10:00
Übungsende: Samstag, 19. Mai 2018 20:00
Übungsort: Übungsgelände der OMV-Betriebsfeuerwehr in Schönkirchen-Reyersdorf
Übungsleiter: Brandschutzbeauftragter Helmut Napokoj, Kameraden der OMV Betriebsfeuerwehr aus Gänserndorf

Die beiden Stützpunktsfeuerwehren Groß Gerungs und Groß Meinharts führen jährlich in Groß-Gundholz an der Molchstation der West-Austria Gasleitung (WAG) unter der Leitung der Gas Connect Austria eine Sicherheitsübung durch.

Dieses Jahr wurden wir zu einer Übung unter realistischen Bedingungen am Übungsgelände der OMV-Betriebsfeuerwehr in Schönkirchen-Reyersdorf eingeladen. Am Samstag, den 19. Mai 2018, fuhren je 11 Mitglieder der beiden Feuerwehren mit einem Bus vom Waldviertel ins Weinviertel. Am Übungsgelände erwarteten uns um 13:00 Brandschutzbeauftragter Helmut Napokoj und die Kameraden der OMV Betriebsfeuerwehr aus Gänserndorf.

Nach einer sicherheitstechnischen Unterweisung zeigten uns die Gänserndorfer in einem Stationsbetrieb verschiedene Möglichkeiten einer Brandbekämpfung bei Gasaustritt.

Bei der ersten Übung strömte Gas unter ohrenbetäubendem Lärm mit 60 bar Druck aus einem 5cm starken senkrechten Rohr. Nach dem Entzünden mussten wir die brennende Gasflamme mit 1 C-Hohlstrahlrohr durch „Inertisierung“ ablöschen. Durch die richtige Einbringung von Wasser in den Gasstrahl ist das Gas-Wassergemisch nicht mehr brennbar und die Flamme erlischt.

Anschließend versuchten wir die Gasflamme mit einem Pulverlöscher abzulöschen. Dabei führt ein kurzer Pulverstoß aus unmittelbarer Nähe bereits zum Erfolg.

Als nächstes wurde mit einem „Christbaumaufsatz“ ein unkontrollierbarer ausströmender Gasbrand, z.B. bei einem defekten Flansch, simuliert. Ziel war das Vordringen bis zur Ausströmöffnung, um dort eine Menschenrettung durchzuführen oder einen Schieber zum Absperren der Gaszufuhr zu betätigen. Dazu näherte sich der Trupp mit 1 C-Hohlstrahlrohr der Einsatzstelle. Mittels Mannschutzbrause drängte er die ausströmenden Gasflammen soweit ab um die erforderlichen Rettungsmaßnahmen durchführen zu können.

Zum Abschluss wurde der Flanschbrand bei niedrigem Druck mit einem und bei Maximaldruck mittels mehrerer gleichzeitig eingesetzter Pulverlöscher gelöscht.

Bei allen Übungsschritten begleitete uns ein Kamerad der Betriebsfeuerwehr, während ein zweiter mit einer weiteren Löschleitung für unsere Sicherheit sorgte. Überrascht waren viele Teilnehmer vom Lärm des ausströmenden Gases und der starken Hitzeentwicklung.

Im Rahmen der Abschlussbesprechung informierte uns Herr Napokoj auch über feuerwehrrelevante Details des tragischen Unfalls vom 12.12.2017 in der Erdgasstation Baumgarten.

Zum Abschluss wurden wir nach der 2,5 stündigen Übung nach Auersthal zu einem gemütlichen Essen eingeladen. Ein herzliches Dankeschön an den Brandschutzbeauftragten Helmut Napokoj und die Kameraden von der Betriebsfeuerwehr für die interessante und anspruchsvolle Übung.